Extracts from the book ‘Pathologie der Laboratoriumstiere’ (Pathology of laboratory animals), published in 1958
Author:
W. BARGMANN, V. BECKER, J. BERBERICH, P . COHRS, J. DOBBERSTEIN, W. DOERR, W. EICKHOFF, R. FANKHAUSER, K. FISCHER, E. FRAUCHIGER, B. V. GAVALLÉR, H. GEBAUER, L. GERHARD, K. HÄUPL, F HENSCHEN, E. HIERONYMI, G. HIERONYMI, G. HOFFMANN, R. JAFFÉ, G. KELEMEN,
Date: 4 September 2000
Abstract:
So häufig die Aspergillose beim Hausgeflügel insbesondere Jungtieren und Wasservögeln ist, so selten ist sie bei allen Säugern. Von den Labortieren könnte gelegentlich das Kaninchen betroffen werden.Allerdings beschreiben die in der Literatur vorhandenen wenigen Mitteilungen nur chronische Fälle beim Kaninchen, mit den typischen Veränderungen, wie wir sie beim Vogel sehen. Inwieweit andere Nagetiere überhaupt und vor allem auch an akuten. Vergiftungen nach Aufnahme stark verschimmelten Futters erkranken können, ist wenig bekannt. SARTORY (1942) soll jedenfalls gefunden haben, daàŸ die von ihm beschriebene Abart Asp, fumigatoides var. roseus auàŸer für das Kaninchen auch für Meerschweinchen pathogen war, und FREISCHBIER und RICHTSTEIGER (1941) stellten fest, daàŸ nach Verfütterung von Aspergillus niger in Brotbrei Meerschweinchen unter Vergiftungserscheinungen sterben.àœbrigens werden akute Vergiftungen nach stark schimmeligem Heu von praktischen Züchtern auch immer wieder für Sumpfbiber-Jungtiere behauptet.Als Erreger vor allem der schweren Lungenverämderimgem kommt hauptsächlich Aspergillus fumigatus in Betracht. A. niger kann über den Verdauungskanal schwer schädigen.Eine natürliche Ansteckung kommt bei Labortieren in feuchtwarmen, dumpfen und ungelüfteten Ställen vor, und zwar anscheinend um so eher, je wärmer der Gehegeboden ist. Gelegentlich soll auch eine fortwährende. Verfütterung verschimmelten Rauhfutters zur Infektion führen infolge Einatmens der massenhaft vorhandenen Sporen.Wir konnten eine solche auch nach monatelangem Vorlegen von stark schimmeligem Heu, das zugleich als Einstreu diente, bei Kaninchen und Meerschweinchen nicht erzielen Allerdings war der Stall mit Dampfheizung versehen und der Boden völlig trocken und warm.Zweifellos werden die Pilzsporen von Versuchstieren häufit aufgenommen; sie werden wohn in den Schleimhäuten der Luftwege vernichtet oder leben dort vielleicht als Saprophyten, von den Abwehrkräften des Tierkörpers in ihrer Vermehrungsmöglichkeit begrenzt.Man muàŸ daher annehmen, daàŸ zum Zustandekommen einer Aspergillose sekundäre Momente, wie Unterkühlungen, Katarrhe der Luftwege oder allgemeine Schwäche infolge Mangelernährung oder anderer Krankheiten, wesentlich sind.Klinische kann das Vorliegen einer Aspergillose kaum festgestellt werden. Akute Fälle sind manchmal bei Ortsbesichtigung und Sektion frischer Leichen richtig zu deuten. Chronische Fälle zeichnen sich aus durch allmähliche Abmagerung und zunehmende Atemnot. Sie sind stets hoffnungslos; nach Auftreten deutlicher Erscheinwungen tritt der Tod spätestens in einigen Wochen ein. Eine Therapie ist unbekannt.Zur Diagnose erscheint es zweckmäàŸig, Kulturen anzulegen. Die histologische Untersuchung – soweit nicht der makroskopische Befund schon typisch ist – kann nämlich nicht immer eine genügende Sicherung geben, insbesondere, solange die Fruktifikationsorgane fehlen. Mit einiger Geduld lassen sich Pilzfäden und Fruchtkörper im gezupften Nativpräparat bei Behandlung mit 50-70%igem Alkohol und einigen Tropfen Ammoniak nachweisen.Pathologisch-anatomisch ist der Befund in der Lunge in Form von hirsekorngroàŸben, rundlichen Herden, wie sie beim Küken typisch sind, sehr eindeutig. Die überall subpleral auf der Oberfläche und in den Lungen verstreuten Knötchen sing gelblich oder Trübtrau mit gelbem Kern, oft umgeben von einem roten Hof (Abb. 30a u.b.). Andererseits können aber die Veränderungen mehr flächenhaft sein. Die Knötchen laufen dann strahlig auseinander under flieàŸen zusammen zu unregelmäàŸigen, gezackten Herden, die an Tuberkulose und Nekrosebacillose erinnern.Histologisch (Abb. 31 u. 32) sieht man nach Hà–PPLI for allem polymorphkernige Leukocyten, Bindegewebs- und Epitheloidzellen sowie Pilzhyphen und Langhanssche Riesenzellen, nicht dagegen Plasmazellen. Das Zentrum der Herde bildet ein kernloser Detritus, evtl. Mit Pilzfäden. Dabei liegen die Leukocyten und bindegewebigen Teile im allgemeinen peripher, die Epitheloidund Riesenzellen sowie die Pilzfäden mehr zentral. ältere Herde neigen zu regressiver Verfettung und Nekrose; die bindegewebige Durchdringung vom Rande der Knötchen aus ist stärker. Somit ergeben sich keine differentialdiagnostischen Schwierigkeiten zur Tuberkulose, wofür die Veränderungen bei grob-anatomischer Betrachtung gelegentlich gehalten weerden könnten.